Aktualität und
Austausch

»Eine Gesellschaft, die auf Frauen in Führungspositionen verzichtet, ist nicht zukunftsfähig«

Bei der Preisverleihung würdigten Handelskammer-Präses Norbert Aust und Vizepräses Astrid Nissen-Schmidt die Anstrengungen der drei Gewinner im Hinblick auf die Besetzung der Chefetagen mit Frauen. »Eine Gesellschaft, die auf Frauen in Führungspositionen verzichtet, ist nicht zukunftsfähig«, betont Astrid Nissen-Schmidt. »Die Corona-Krise kann hier als Chance für eine neue Mixed Leadership-Offensive gesehen werden. Wir erleben eine Flexibilisierung des Arbeitsortes und eine Verabschiedung der Präsenzkultur. Diese Chance sollten die Frauen jetzt nutzen.« Norbert Aust ergänzt: »Die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Wir müssen Mädchen und junge Frauen in den Fächern fördern und unterstützen, die karriere- und managementorientiert sind. Das sind beispielsweise MINT-Fächer, aber auch Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften.«

Die Hamburger Hochbahn AG wurde in der Kategorie ›großes Unternehmen‹, Accenture als ›mittleres Unternehmen‹ und ThoughtWorks als ›kleines Unternehmen‹ mit dem Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg ausgezeichnet. Alle drei Unternehmen zeichnen sich durch besondere Konzepte im Bereich ›Mixed Leadership‹ aus. Der Helga-Stödter Preis wurde in diesem Jahr zum neunten Mal an Unternehmen der Hamburger Wirtschaft verliehen, die sich nachhaltig für ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen in Führungspositionen einsetzen.

Die Handelskammer Hamburg und die Helga-Stödter-Stiftung würdigen mit dem »Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg« seit 2012 Hamburger Unternehmen, die sich vorbildlich und nachhaltig für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzen. Der Preis wird unterstützt durch EWMD Deutschland e.V. – European Women’s Management Development International Network, fim e.V. – Vereinigung für Frauen im Management, VdU – Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. und den fünf Hamburger Zonta-Clubs Hamburg, Hamburg Elbufer, Hamburg-Alster, Hamburg-Hanse und Hamburg Hafen.

Hier finden Sie die Pressemeldung der Handelskammer Hamburg: Preisverleihung Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg 2020

2020-09-18T13:42:16+02:00September 18th, 2020|

Gleichberechtigt – jetzt gleich!

Für den Mai geplant, durch Corona gestoppt, jetzt ein gelungener Neustart: Ein Rückblick auf unsere erste Hybrid-Veranstaltung mit Prof. Miriam Beblo am 17. August 2020

Die Forderung nach gleichberechtigter Teilhabe ist in Deutschland noch lange nicht erfüllt. Da stimmt es hoffnungsvoll, dass nach 2011 und 2017 bereits im April 2019 die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, eine Sachverständigen-Kommission mit der Erarbeitung des 3. Gleichstellungsberichts beauftragte. Dieser Bericht soll die Weiterentwicklung einer geschlechtergerechten Politik unterstützen und wird als Impulsgeber für Politik, Gesellschaft und Unternehmen gesehen.

»…welche Weichenstellungen [sind] erforderlich, um die Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft so zu gestalten, dass Frauen und Männer gleiche Verwirklichungschancen haben?« Die Aufgabenstellung ist durch die Folgen von Corona hochaktuell.

Kommissionsmitglied Prof. Miriam Beblo erläuterte die Zusammensetzung, Qualifikationen und Arbeitsweise der Kommission. Die gemeinsame Definition der ‚Leitidee‘, die Erarbeitung der gleichstellungspolitischen Ziele. Nur die Handlungsempfehlungen, die erst am Ende des Jahres präsentiert werden sollen, blieben uns leider noch verschlossen. Fakt ist, dass die Digitalisierung maßgeblich unsere Arbeits- und Lebenswelt verändert. Fakt ist, dass sie die Trennung der sozialen Schichten verstärkt. Fakt ist auch, dass Geschlechterverhältnisse in der bisherigen Debatte so gut wie keine Rolle spielen, aber zentral sind. Das muss sich ändern!!!

Für alle Interessierte gibt es Informationen zum Gleichstellungsbericht unter www.dritter-gleichstellungsbericht.de. Dort kann auch der Newsletter abonniert oder der Stand der Arbeiten auf Twitter @gleichgerecht verfolgt werden.

Die anschließende Frage-Antwortrunde aus dem Auditorium und über die Chat-Funktion aus ganz Deutschland klappte prima und brachte uns die Sichtweise von Frau Beblo noch näher. Fazit: wir alle sind gefragt, die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen als Multiplikatoren umfassend sichtbar zu machen, um Druck auf Politik, Gesellschaft und Unternehmen auszuüben. Hier sind alle Frauennetzwerke mit ihren Verbindungen gefragt.

Es tat gut, sich wieder real auszutauschen, die 1,50 m-Vereinzelung durch Nähe und Empathie zu überbrücken und einen ‚Neustart‘ mit Hilfe von Frau Untiedt (Direktorin Zentralbibliothek) und einem professionellen ‚Männer-Technik-Team‘ zu erleben. Dank den Herren M. Schugardt & K. Reschke.

Gemeinsam Türen öffnen.
Geht doch!

Maike Timm, Marion M. Lietke, Sabine Wendler.
Regional-Leitung fim Hamburg

Text: Marion M. Lietke
Fotos: Sabine Wendler

2020-08-21T11:26:44+02:00August 21st, 2020|

Wien um 1900: Eine virtuelle Kunstführung über starke Frauen

Ein wunderschöner Sommerabend und rund 30 Frauen im Management (fim-Mitglieder und Interessentinnen) aus ganz Deutschland treffen sich in einem virtuellen Raum. Sie begrüßen sich per Videokonferenz, tauschen ein paar Neuigkeiten aus und schenken sich vielleicht ein Glas Wein ein.

Dann beginnt der bilderreiche Vortrag: Irene Bergdolt-Andreae spricht über Wien um 1900: Die Stadt ist ein Schmelztiegel und ächzt unter dem Zuzug von Menschen aus allen Nationen der K&K-Monarchie, während diese Monarchie längst in den letzten Zügen liegt. Kunst und Wissenschaften berauschen sich an der morbiden Endzeitstimmung, und Siegmund Freud findet hier den Schlüssel zu seiner Psychoanalyse. Es geht um die Secession und Künstler wie Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Aber auch um das zeitgemäße und funktionale Design der Wiener Werkstätte. Auch die Mode wird reformiert: Die Wespentaille weicht dem modernen Reformkleid. Gleichzeitig kämpfen Frauenrechtlerinnen für Gleichberechtigung, Wahlrecht und soziale Sicherung. Oder für den Weltfrieden! Frauen organisieren auch die Wiener Salons, bei denen Wissen und Tratsch in gleichem Maße herumgereicht werden. Und wer weiß, was noch alles geschehen wäre, hätte der erste Weltkrieg dieses glänzende Gewebe aus Traum und Wirklichkeit nicht jäh beendet.

Nach 50 Minuten ist der Vortrag vorbei, virtuelle klatschende Hände schweben über den Bildschirm, ein paar Fragen werden erörtert, alles in allem dauert die Veranstaltung knapp 90 Minuten – eine willkommene Pause, ein kreatives Kraftpaket – und ein Format, dass es ohne Covid-19 nicht so schnell gegeben hätte.

Die virtuelle Kunstführung der fim Regionalgruppe München, als Ersatz für die zum gleichen Termin geplante nicht durchführbare Führung »Thierry Mugler: Couturissime«, war ein Versuch, der ein voller Erfolg wurde. An diesem Beispiel zeigt sich, wie in einem kreativen, lösungsorientierten Miteinander fim Frauen im Management etwas Neues schaffen, das zu einer echten win-win-Situation führt: Die Kunstführung wurde nicht abgesagt, Irene Bergdolt-Andreae führte wie jedes Jahr voller Esprit durch ein interessantes Thema und zwei Teilnehmerinnen möchten dieses Veranstaltungsformat für ihre firmeninternen Frauennetzwerke übernehmen. Ein doppelter Gewinn – für Kultur und fim.

Bildmontage unter Verwendung des Bildes »Portrait der Adele Bloch-Bauer« von Gustav Klimt aus dem Jahr 1907 (Von Gustav Klimt, 1. The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH. ISBN: 3936122202. 2. Neue Galerie New York, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=153485)

2020-08-19T19:13:52+02:00August 19th, 2020|

Hamburg besucht München: fim goes Mountain mit überregionaler Beteiligung

Zu den großen Highlights unserer Münchner fim-Gruppe gehört seit einigen Jahren der jährliche »Wandertag«. Einen Tag einfach raus aus dem Alltag und super Gespräche mit anderen Frauen – das gönnten sich neun unserer Mitglieder am Samstag, 11. Juli 2020. Mit dabei war Maike Timm, Regionalleitung aus Hamburg und seit einigen Jahren mit Angela Alexander, Regionalleitung in München, in stetig wachsendem Austausch.

Geplant war eine schöne Tour am nahen Tegernsee, aber das Regenwetter erforderte eine Planänderung. Und so spazierten unsere Mitglieder nach einem gemütlichen Frühstück in einem Café direkt am See zum Olaf Gulbransson Museum. Dort wurden sie bereits zu einer exklusiven Führung erwartet. Der Künstler ist für seine Karikaturen in der berühmten Zeitschrift Simplicissimus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekannt und lebte viele Jahrzehnte am Tegernsee.

Im Mittelpunkt stand jedoch wie auf fast jeder fim-Veranstaltung der persönliche Austausch – sei es in kleinen Zweier- und Dreiergruppen oder in der großen Runde beim Essen. Es war für alle nach langen Wochen des »Social Distancing« das erste »echte« Wiedersehen und so drehten sich die Gespräche vor allem darum, wie Jede privat die Pandemie erlebte und welche Auswirkungen sie auf das eigene Business bzw. die Zusammenarbeit im Unternehmen hatte. Wie gut Allen der Tag getan hat, fasst am Besten die Rückmeldung unserer Hamburger Besucherin zusammen: »Es war für mich ein rundum gelungenes Wochenende, an dem ich aus der Corona-Routine herausgekommen bin und viele Eindrücke und schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen habe.« Liebe Maike, das freut uns Münchnerinnen sehr und auch wir haben den Austausch sehr genossen! Bis hoffentlich bald – vielleicht nächstes Jahr beim fim goes Mountain?

2020-08-19T13:48:14+02:00August 19th, 2020|

Businessfrauen setzen neue Akzente in der Leitung der Regionalgruppe Stuttgart

Am 18. Juli 2020 wurde in der jährlichen Mitgliederversammlung das Leitungsteam der Stuttgarter Regionalgruppe satzungsgemäß neu gewählt. Die Regionalleitung für die nächste Amtszeit von zwei Jahren übernimmt Brigitte Hapka, Claudia Tuchscherer übernimmt die stellvertretende Regionalleitung. Im Amt bestätigt wurden Judith Mandel (Budget) und Nicola Strobel (IT). Neu im Amt ist Verena Walz, sie wird für fim Stuttgart im Bereich Social Media und Marketing aktiv werden.

Das schlagkräftige Team von Businessfrauen hat sich zum Ziel gesetzt, die Bekanntheit von fim Stuttgart zu erhöhen, die Mitgliederbasis auszubauen und konsequent die Wirksamkeit des Netzwerks zu stärken. Hochkarätige Referenten und neue, digitale Veranstaltungsformate sowie Kontakte zu anderen Berufsverbänden und Frauennetzwerken der Region sollen neben businessbezogenem Informations- und Erfahrungsaustausch die Attraktivität des fim-Netzwerks weiter steigern. Die Erreichung der Ziele soll unterstützt werden durch gezielte Präsenz auf den Social Media-Kanälen.

Die neue Regionalleitung freut sich über die Bestätigung der Mitglieder sowie das entgegengebrachte Vertrauen und hat gleich in der Mitgliederversammlung hochmotiviert und sehr kreativ durchgestartet. Nach einem intensiven Brainstorming zu abwechslungsreichen Veranstaltungsformaten und Referenten aus Wirtschaft und Politik, wird die Umsetzung der Vorschläge mit Unterstützung der fim-Mitgliedsfrauen nun weiterverfolgt, um auch neuen Interessentinnen ein Forum für gesellschaftspolitischen und beruflichen Austausch zu bieten. Mehr Infos zum Programm finden Sie bei den Veranstaltungen.

2020-07-27T08:46:15+02:00Juli 24th, 2020|

Wir haben gewählt!

Am 4. Juli 2020 wurden die Positionen der Vorsitzenden und der stellvertretenden Vorsitzenden des Bundesvorstands von fim – Vereinigung für Frauen im Management e.V. – neu gewählt. Der Verein dankt den scheidenden Vorständinnen Birgit Koerting und Christine Backhaus für ihre geleistete Arbeit und ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen drei Jahren. Die Position der Vorsitzenden wurde Brigitta Nelte aus der Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern übertragen, zur stellvertretenden Vorsitzende wurde Annett-Katrin Wohlgemuth aus der Regionalgruppe Stuttgart gewählt. Wir gratulieren beiden sehr herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihren neuen Ideen, Anregungen und Initiativen. Ein wichtiges Anliegen von Brigitta Nelte und Annett-Katrin Wohlgemuth ist die Stärkung des gesellschaftspolitischen Gewichts von fim e.V. mit der Forderung 50 % Frauen in Führung, in allen Positionen, auf allen Führungsebenen. The future is fimale!

www.fim.de
#fim-Vereinigung-für-Frauen-im-Management
#50%-Frauen-in-Führung
#fim-Wahl
#fim-Vorsitzende-Brigitta-Nelte
#fim-Stellv.-Vorsitzende-Annett-Katrin-Wohlgemuth

2020-07-09T19:58:09+02:00Juli 9th, 2020|

Herzlichen Glückwunsch zum 50sten!

fim gratuliert dem Landesfrauenrat Niedersachsen ganz herzlich zum 50-jährigen Jubiläum!

Seit 2008 ist fim Hannover Mitglied im Landesfrauenrat. In dieser Zeit hat die Arbeit und das Engagement des Landesfrauenrates auch unser Netzwerk bereichert. Auf zahlreichen Veranstaltungen (etwa den Delegiertenversammlungen mit immer relevanten aktuellen Inhalten, dem Jahresempfang und den Veranstaltungen zu den Frauenorten) konnten wir vielfältige Kontakte zu interessanten Frauen und Frauengruppen knüpfen und mit ihnen in den Austausch gehen.
Mit seinem vielfältigen Angebot hat der Landesfrauenrat das fim-Motto »Gemeinsam Türen öffnen« aktiv unterstützt.

Ganz besonders freuen wir uns, dass wir mit Cornelia Klaus (Schatzmeisterin) und Sabine Gräßler-Zorn (Beisitzerin) zwei »Türöffnerinnen« unseres Netzwerks in den Vorstand des Landesfrauenrates entsendet haben und damit die Arbeit des Landesfrauenrates aktiv mitgestalten können.

Auch in Zukunft gibt es auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern noch viel zu tun. Der Landesfrauenrat Niedersachsen garantiert für uns, dass es auch weiterhin eine starke Stimme gibt, die die Interessen der Frauen formuliert, in den Fokus nimmt und kontinuierlich einfordert.

Dafür wünschen wir dem Landesfrauenrat Niedersachsen weiterhin alles Gute, Kraft und Mut. Und vor allen Dingen viele engagierte Frauen, die zum Gelingen beitragen.

Wir sagen Danke und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Monica Manon Sandhas und Silke Rothenburger
Leitung der fim Regionalgruppe Hannover

2020-06-17T00:09:11+02:00Juni 17th, 2020|

Was für eine Auszeichnung: Bayerische Verfassungsmedaille für fim-Mitglied Brigitte Bührlen!

Brigitte Bührlen gehört nicht nur zu den Gründungsmitgliedern der Münchner fim-Regionalgruppe – sie zählt seit kurzem auch zum erlesenen Kreis der Träger*innen der Bayerischen Verfassungsmedaille. Als Gründerin der WIR! Stiftung Pflegender Angehöriger sieht sie sich als Brückenbauerin – zwischen betroffenen Bürger*innen, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft – und weiß selbst sehr genau, was es bedeutet, 24/7 für einen Angehörigen Verantwortung zu tragen: Sie begleitete 20 Jahre lang ihre schwer an Demenz erkrankte Mutter. Nach deren Tod setzte sie sich zum Ziel, andere pflegende Angehörige zu vernetzen und ihnen eine starke Lobby zu geben. Für diesen Einsatz verlieh ihr Landtagspräsidentin Ilse Aigner am 7. Februar 2020 die Verfassungsmedaille in Silber. Der Bayerische Landtag ehrt mit dieser Auszeichnung Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für die Werte der Bayerischen Verfassung engagieren.

2020-05-27T19:01:44+02:00Mai 27th, 2020|

Rückschritte verhindern. Gleichstellung in der Corona-Krise weiter voranbringen!

Die 17 Frauenverbände der Berliner Erklärung fordern die Bundesregierung auf, engagierter für konkrete Verbesserungen bei der Gleichberechtigung einzutreten. Die Corona-Krise legt nach Ansicht der Verbände nicht nur die bestehenden Defizite in der Gleichstellungspolitik offen, sie ist auch besorgniserregend für die gleichstellungspolitische Entwicklung in Deutschland. Denn die Krise wird für viele Verzögerungen als Erklärung genutzt, um Maßnahmen nicht mehr in dieser Legislaturperiode abzuschließen.

Aktuell wird ein zentrales gleichstellungspolitisches Vorhaben des Koalitionsvertrags, die Verschärfung und Ausweitung des Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen, massiv in Frage gestellt. Der vorliegende Gesetzentwurf, der sich in der Ressortabstimmung befindet, wird insbesondere vom Bundeswirtschaftsministerium abgelehnt, wegen der angeblich unzumutbaren Mehrbelastung für die Unternehmen und weil darin Forderungen aufgestellt werden, die über den Koalitionsvertrag hinausgehen.

„In der Corona-Krise werden die Defizite der Gleichstellung wie im Brennglas sichtbar: Frauen stehen in vorderster Reihe, um die Krise zu bewältigen. Aber sie müssen auch vorne stehen, wenn es um Führungsverantwortung in der Wirtschaft und um gerechte Bezahlung geht. Die Politik steht in der Pflicht, hier nicht nachzulassen. Das gilt für Bund und Länder gleichermaßen. Wir erwarten jetzt konkrete Verbesserungen für die Frauen in Deutschland. Wir sind in Sorge und die Zeit drängt“, erklärt Monika Schulz-Strelow, Präsidentin von FidAR e. V., Frauen in die Aufsichtsräte, im Namen der Initiatorinnen.

Die zentralen Forderungen der Berliner Erklärung zur Bundestagswahl 2017 haben nichts an Dringlichkeit verloren. Wir fordern unverändert:

  • Gleichberechtigte Teilhabe
  • Gleiche Bezahlung
  • Verbindlichkeit, Transparenz und Monitoring von Gleichstellungspolitik

Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart: „Wir wollen noch vorhandene strukturelle Hemmnisse abbauen und werden dazu eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie entwickeln und mit einem Aktionsplan umsetzen.“ Auch soll eine Einrichtung gegründet werden, die sich wissenschaftlich fundiert mit Fragen der gerechten Partizipation von Frauen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Medien und Wissenschaft befasst. Bis zum Ende der Legislaturperiode im September 2021 stehen noch wichtige Teile dieser vereinbarten Maßnahmen auf der Agenda. Allerdings bleibt nicht mehr viel Zeit, sie umzusetzen.

Den Stand der Umsetzung der Forderungen zur Gleichstellung analysiert die Berliner Erklärung laufend. Die Ergebnisse werden unter www.berlinererklaerung.de veröffentlicht. Zwischenzeitlich haben die Initiatorinnen mit allen Parteien, die vor zwei Jahren bereit waren, ihre gleichstellungspolitischen Ziele für die Bundestagswahl 2017 zu erläutern, Gespräche zur gleichstellungspolitischen Halbzeitbilanz geführt, zuletzt mit der neuen Parteispitze der SPD.

Das überfraktionelle Bündnis der Berliner Erklärung existiert seit 2011. Aktuell gehören ihm 17 Frauenverbände als Initiatorinnen an:

Business und Professional Women (BPW) Germany
Deutscher Ärztinnenbund e. V. (DÄB)
Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen im DAV
Deutscher Frauenrat (DF)
deutscher ingenieurinnenbund e. V. (dib)
Deutscher Juristinnenbund e. V. (djb)
Deutscher LandFrauenverband e. V. (dlv)
EAF Berlin | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft
European Women’s Management Development International Network e.V. (EWMD Deutschland)
FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V.
Frauen im Management e. V. (fim)
Journalistinnenbund e. V. (jb)
Pro Quote Film e. V.
ProQuote Medien e. V.
ProQuote Medizin
Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU)
Working Moms – Pro Kinder Pro Karriere e. V. (WM)

Links zur vollständigen Pressemitteilung der Berliner Erklärung vom 12.5.2020:
http://www.berlinererklaerung.de/pressemitteilung-zur-halbzeitbilanz-der-bundesregierung-vom-12-5-2020/

Die Pressemitteilung als PDF zum Download
http://www.berlinererklaerung.de/wp-content/uploads/2020/05/PM_200512_Berliner_Erkl%C3%A4rung_Coronabilanz_end.pdf

Berliner Erklärung
http://www.berlinererklaerung.de/

2020-05-15T13:26:19+02:00Mai 13th, 2020|

Wer will helfen, Frauen sichtbar(er) zu machen?

Das Kunstprojekt »Interventionen in der Sammlung Kunstmuseum Ahrenshoop« ist auf der Suche nach Frauen in Führungspositionen oder Unternehmerinnen, die bereit sind, sich auf eine partnerschaftliche Kooperation mit jungen Künstlerinnen einzulassen, um diese auf ihrem Weg in die Öffentlichkeit zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern.

Interessentinnen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 038220 667910 oder per Mail (info@kunstmuseum-ahrenshoop.de) zu melden.

Vielen Dank im Voraus!
Brigitta Nelte

2020-03-31T17:27:45+02:00März 4th, 2020|
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