Für den Mai geplant, durch Corona gestoppt, jetzt ein gelungener Neustart: Ein Rückblick auf unsere erste Hybrid-Veranstaltung mit Prof. Miriam Beblo am 17. August 2020

Die Forderung nach gleichberechtigter Teilhabe ist in Deutschland noch lange nicht erfüllt. Da stimmt es hoffnungsvoll, dass nach 2011 und 2017 bereits im April 2019 die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, eine Sachverständigen-Kommission mit der Erarbeitung des 3. Gleichstellungsberichts beauftragte. Dieser Bericht soll die Weiterentwicklung einer geschlechtergerechten Politik unterstützen und wird als Impulsgeber für Politik, Gesellschaft und Unternehmen gesehen.

»…welche Weichenstellungen [sind] erforderlich, um die Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft so zu gestalten, dass Frauen und Männer gleiche Verwirklichungschancen haben?« Die Aufgabenstellung ist durch die Folgen von Corona hochaktuell.

Kommissionsmitglied Prof. Miriam Beblo erläuterte die Zusammensetzung, Qualifikationen und Arbeitsweise der Kommission. Die gemeinsame Definition der ‚Leitidee‘, die Erarbeitung der gleichstellungspolitischen Ziele. Nur die Handlungsempfehlungen, die erst am Ende des Jahres präsentiert werden sollen, blieben uns leider noch verschlossen. Fakt ist, dass die Digitalisierung maßgeblich unsere Arbeits- und Lebenswelt verändert. Fakt ist, dass sie die Trennung der sozialen Schichten verstärkt. Fakt ist auch, dass Geschlechterverhältnisse in der bisherigen Debatte so gut wie keine Rolle spielen, aber zentral sind. Das muss sich ändern!!!

Für alle Interessierte gibt es Informationen zum Gleichstellungsbericht unter www.dritter-gleichstellungsbericht.de. Dort kann auch der Newsletter abonniert oder der Stand der Arbeiten auf Twitter @gleichgerecht verfolgt werden.

Die anschließende Frage-Antwortrunde aus dem Auditorium und über die Chat-Funktion aus ganz Deutschland klappte prima und brachte uns die Sichtweise von Frau Beblo noch näher. Fazit: wir alle sind gefragt, die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen als Multiplikatoren umfassend sichtbar zu machen, um Druck auf Politik, Gesellschaft und Unternehmen auszuüben. Hier sind alle Frauennetzwerke mit ihren Verbindungen gefragt.

Es tat gut, sich wieder real auszutauschen, die 1,50 m-Vereinzelung durch Nähe und Empathie zu überbrücken und einen ‚Neustart‘ mit Hilfe von Frau Untiedt (Direktorin Zentralbibliothek) und einem professionellen ‚Männer-Technik-Team‘ zu erleben. Dank den Herren M. Schugardt & K. Reschke.

Gemeinsam Türen öffnen.
Geht doch!

Maike Timm, Marion M. Lietke, Sabine Wendler.
Regional-Leitung fim Hamburg

Text: Marion M. Lietke
Fotos: Sabine Wendler