Aktualität und
Austausch

Auf ein friedfertiges Jahr 2023

Auch im Jahr 2023 wollen wir gemeinsam Türen öffnen. Türen zu unseren Mitgliedern ebenso wie Türen zu allen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Vertrauensvoll und mit großem Respekt jeder einzelnen Person gegenüber. Wir wünschen uns und allen Menschen ein friedfertiges Jahr 2023. Weltweit.

2022-12-31T17:17:49+01:00Dezember 31st, 2022|

Long-Covid – Die neue Volkskrankheit

Am 17. November 2022 war Dr. Jördis Frommhold digital bei fim Berlin Brandenburg zu Gast. Sie ist Präsidentin des Ärzteverbandes Long-Covid und gilt deutschlandweit als führende Expertin auf diesem Gebiet. Mit einem Symposium eröffnete Frau Dr. Frommhold am 1. Oktober 2022 in Rostock das Long-Covid-Institut zur Erforschung der Erkrankung und zur Beratung von Patienten. In ihrer leitenden Funktion als Chefärztin der Median-Klinik Heiligendamm hatte sie erkannt, dass zur Bekämpfung von Long Covid neue interdisziplinäre Wege notwendig werden. Mit ihrem neuen Institut strebt sie ein völlig neuartiges System von Behandlung und Beratung an, das dem Gesundheitswesen ergänzende Strukturen zur Verfügung stellt. Wir freuen uns sehr, dass Dr. Frommhold uns am aktuellen Wissensstand zu Long Covid teilhaben ließ und uns Führungsfrauen damit Wege aufzeigt, wie betroffene Mitarbeiter:innen mit den Spätfolgen dieser »Krankheit nach der Krankheit« umgehen, ihre Symptome erkennen, lindern und womöglich sogar heilen können.

Vielen Dank für diesen aufschlussreichen digitalen Austausch und die Erlaubnis, die Pressemitteilung des Long-Covid-Instituts auf unserer Website veröffentlichen zu dürfen.

Rostock, 26.11.2022, Pressemitteilung Institut Long Covid

Long-Covid-Institut Rostock fordert Umdenken in der Patientenversorgung

IKK – Die Innovationskasse plant zusammen mit Dr. Jördis Frommhold Einstieg in spezielle Versorgung von Long-Covid-Erkrankten Long-Covid-Institut bezieht Post-Vac-Patienten in Behandlung und Beratung ein.

Die stark steigende Zahl von Long-Covid-Patienten erfordert nach Ansicht der Geschäftsführerin des Long-Covid-Instituts Rostock, Dr. med. Jördis Frommhold, ein Umdenken in der Patientenversorgung. »Das Gesundheitswesen ist nicht auf die Behandlung und Beratung dieser Patienten vorbereitet«, sagte Frommhold. Die Behandlung sei sehr aufwendig, die Patienten benötigen viel Zeit. »Deshalb brauchen wir ergänzende Strukturen.« Es sei eine völlig neue Herangehensweise, bei einer Krankheit die Erkrankten über eine oft lange Zeit der Therapie intensiv zu begleiten. Bei der Wiedereingliederung müssten neben den Erkrankten auch Unternehmen und Behörden mit ins Boot geholt werden. Die Zahl der Betroffenen lasse keinen anderen Weg als eine Neuorientierung der Versorgung zu, betonte die Expertin.

In Deutschland sind nach aktuellen Angaben des Robert-Koch-Instituts bisher rund 36,3 Millionen Corona-Infektionen registriert worden. Schätzungen zufolge leiden rund 10 Prozent von ihnen danach an dem Long-Covid-Syndrom. Die Ausprägung der Erkrankung ist unterschiedlich, kann aber schlimmstenfalls zur Berufsunfähigkeit führen.

Wie Ralf Hermes, Vorstand der IKK – Die Innovationskasse ankündigte, plane seine Krankenkasse im ersten Quartal 2023 einen besonderen Versor-gungsvertrag für die Long-Covid-Erkrankung anzubieten, mit dem die Behandlungskosten übernommen werden können. »Wir wollen, dass das Long-Covid-Institut als Nucleus eine koordinierende Funktion für die Patienten übernimmt«, sagte Hermes. Die IKK wäre damit deutschlandweit Vorreiter. »Wir sind aber offen dafür, von Anfang an andere Krankenkassen miteinzubinden. Bei Hunderttausenden von Betroffenen müssen alle an einem Strick ziehen«, betonte Hermes. Es entwickele sich ein riesiges gesellschaftliches Problem.

»Wir stellen uns vor, dass Hausärzte die Patienten an das Long-Covid-Institut überweisen«, erklärte Hermes das Leuchtturmprojekt. Über die Te-lemedizin kann das Long-Covid-Institut wiederum deutschlandweit als Beratungs-, Schulung- und Weiterbildungsinstanz dienen. Die Einbindung des Long-Covid-Instituts sei notwendig, da den Betroffenen im regulären Gesundheitssystem oft keine Antwort gegeben wird. »Vielen Ärztinnen und Ärzten, im stationären oder auch ambulanten Bereich, fehlt das Wissen um die Krankheit, die Erfahrung im Umgang damit und die Bedeutung für die Patienten«, konstatierte Hermes. Auch die Folgen für das deutsche Sozialsystem müssten mehr beachtet werden.

Wie Dr. Jördis Frommhold weiter berichtete, bietet das Long-Covid-Institut Rostock inzwischen auch Behandlung und Beratung für sogenannte Post-Vac-Patienten (vac: englisch vaccination = Impfung) an. »Deren Zahl ist unbekannt, sie werden – vergleichbar mit der früheren Situation bei Long-Covid-Patienten – nicht konstant erfasst«, bedauerte Frommhold. Es handele sich um eine seltene Nebenwirkung. Aber da es so viele Geimpfte auf einmal gibt wie nie zuvor, könnten die Absolutzahlen auch höher ausfallen. »Es ist für uns völlig selbstverständlich, dass wir Post-Vac-Patienten mitbehandeln.« Ein zusätzliches Problem für diese Patienten sei, dass sie fälschlicherweise in einen Topf mit Impfverweigerern und Verschwörungstheoretikern gesteckt werden.

Post-Vac-Symptome können wie bei Long-Covid Erschöpfung, permanente Müdigkeit oder auch Leistungseinschränkungen sein. »Auch wenn viele wis-senschaftliche Details unbekannt sind und die Therapiekonzepte noch nicht stehen, brauchen die Patienten doch einen roten Faden, um mit der Er-krankung zurechtzukommen«, sagte Frommhold. Dies wurde jüngst auf dem ersten, international ausgerichteten Kongress des Ärzte- und Ärztin-nenverbandes Long Covid in Jena deutlich, an dem rund 2000 Experten teil-genommen haben. Frommhold ist Präsidentin des Verbands.
Das Long-Covid-Institut war Anfang Oktober mit einem Symposium eröffnet worden. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die Schirmherrschaft für das in dieser Form deutschlandweit einmalige Institut übernommen. Häufige Symptome von Long Covid sind beispielsweise andauernde Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue-Syndrom), Schmerzen, Muskelschwäche oder verminderte Konzentrations- und Merkfähigkeit.

Auf dem Leistungsprofil des Instituts stehen auch die Schulung und Aufklärung von Unternehmen, die Long Covid in das Gesundheitsmanagement für ihre Angestellten miteinschließen wollen. Die Beratungen erfolgen im Institut oder per Telemedizin. Das Institut sucht weitere medizinische Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter und plant, weitere Institute in Deutschland zu gründen.

Institut Long Covid GmbH
Dr. med. Jördis Frommhold
Strandstraße 92, 18055 Rostock
Telefon: 0151 19509700 – 0381 650707
j.frommhold@institutlongcovid.de
www.institutlongcovid.de

Download Pressemitteilung Institut Long Covid (605 KB)

2022-12-05T19:57:20+01:00Dezember 5th, 2022|

Wir wachsen an unseren Herausforderungen

Erfolgreiche Frauen erkennt man daran, dass sie ihre eigene Karriere planen und genau wissen, wo sie hinwollen. Das geht auch anders!

Unter dem Motto »Mein persönlicher Weg mit vielen Ups and Downs« berichtete Steffi Kemp, wie es ihr ergangen ist. Von der ausgebildeten Kinderkrankenschwester wechselte sie als Quereinsteigerin in die IT. Sie nahm im Laufe der Jahre sehr unterschiedliche Positionen in verschiedenen Unternehmen wahr – sowohl auf der Seite der Anbieter als auch der Anwender, wurde 2011 zum »CIO of the Year« gewählt und ist aktuell als Chief Transformation Officer im Vorstand der Sana Kliniken tätig.

Die Aufforderung männlicher Kollegen »Bitte bringen Sie mir einen Kaffee …« gehörte in ihrer Laufbahn genau so zu Ihren Erfahrungen wie die tatkräftige Unterstützung und Förderung durch Männer in ihrem beruflichen und privaten Umfeld.

Ihr Resumé: Wir müssen nicht alles selbst wissen oder können … müssen aber wissen, wen wir fragen und um Unterstützung bitten können. Die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und gut vernetzt zu sein, gehört zu den Voraussetzungen, um auch schwierige Aufgabenstellungen und Situationen erfolgreich bewältigen zu können.

Authentisch sein und bleiben ist wichtig. Denn es kommt nicht nur darauf an, was Du kannst, sondern in starkem Maße darauf, wer Du bist. Wenn Deine Marke sichtbar ist, kannst Du Dich finden lassen für die nächste interessante Position, die für Dich passt.

Vieles ist möglich, wenn wir uns mit Leidenschaft und Mut für das einsetzen, was uns wirklich wichtig ist. Und was tun wir, wenn es einmal nicht so gut läuft? Dann haben wir die Chance dazuzulernen und dadurch für eine ähnliche oder ganz andere nächste Herausforderung besser gerüstet zu sein.
Es war ein sehr inspirierender Abend.

Vielen Dank, liebe Steffi, dass Du uns gegenüber so ehrlich, offen und zugewandt aus Deinem Leben erzählt und unsere Fragen beantwortet hast.

Vortrag: Stefanie Kemp (Sana Kliniken AG), »Wir wachsen an unseren Herausforderungen«; Moderation: Andrea Zengin (Oracle Deutschland B.V. & Co. KG ); Vereinigung für Frauen im Management e.V. (fim); Virtuelle Veranstaltung, 11. Oktober 2022.

2022-10-17T21:18:45+02:00Oktober 16th, 2022|

Doppelt führt besser – Shared Leadership

Die Vereinigung für Frauen im Management e.V. – fim – feierte den 100. Geburtstag ihrer Gründerin Helga Stödter und lud zu diesem Anlass am 9. September 2022 zur Podiumsdiskussion mit Carola Garbe und Catherine Koffnit, Deutsche Bahn AG sowie Nadine Bartenschlager und Catherine Niebuhr, Nivea Beiersdorf zum Thema »Shared Leadership« in den Occhio Flagship Store in Hamburg.

Geteilte Führung ist in aller Munde, die Deutsche Bahn, Edding und Beiersdorf leben es vor. Beim Jobsharing teilen sich Arbeitnehmer*innen bei individueller Arbeitszeitaufteilung eine Rolle. Selbst komplexe Jobs, anspruchsvolle Positionen und Führungsaufgaben, die in Teilzeit kaum denkbar wären, lassen sich im Jobsharing bewerkstelligen. Dass einer Karriere nichts im Wege steht, beweisen auch zwei Tandems in Positionen mit Personalverantwortung, die fim zur Podiumsdiskussion gewinnen konnten: Catherine-Marie Koffnit ist Juristin, seit 12 Jahren im DB Konzern in HR Funktionen – Carola Garbe studierte Wirtschaftsingenieurin und seit 40 Jahren im DB Konzern. Gemeinsam waren sie seit 2018 Leiterinnen HR Management im Jobsharing der DB Netz AG. Seit 2021 sind sie im Jobsharing Ombudsfrauen des DB Konzerns. Für beide war nach dem erfolgreichen Konzept klar: es geht nur gemeinsam mit uns weiter. Motivation für das Modell zum Start, war für beide der Wunsch nach mehr freier Zeit. Wenn damit auch ganz klar ein geringeres Einkommen verbunden war.

Nadine Bartenschlager und Catherine Niebuhr sind seit Mai 2022 das erste Team auf Geschäftsleitungsebene bei Beiersdorf Nivea. Gemeinsam tragen sie den Namen CaN und nehmen als Führungstandem die Position als Marketing Director Management Unit Germany ein. Insgesamt arbeiten in der Beiersdorf AG rund 40 Tandems auf unterschiedlichsten Ebenen davon 20 in Führungsverantwortung (2019 erhielt das Unternehmen den Helga Stödter Preis der Stiftung für Mixed Leadership). Beide sind Beiersdorf-Gewächse, seit 20 Jahren im Unternehmen und Freundinnen. Beide Frauen haben Kinder im Grundschulalter. »Wir sprechen immer von WIR und niemals von ICH«, so das Führungsduo. Dass die beiden zwei getrennte Personen sind, wurde von manchem Kollegen schon als »optische Täuschung« bewertet – so arbeiten die beiden mit einer gemeinsamen Mailadresse.

Moderiert wurde die Runde von Antje Diller-Wolff. Die Zuhörerinnen haben das Erfolgsrezept von den Doppelspitzen erfahren: eine klare Auftragsklärung zum Start mit offenen und ehrlichen Antworten auch zu Fragen wie: »Kommst Du auch mit dem geringeren Einkommen klar?«, »Was sind Deine Ziele und Karrierepläne?«, »Bist Du bereit, Alphatier zu sein und gleichzeitig Dein Ego zu einem gemeinsamen Wir einzutauschen?« Beide Paare haben berichtet wie hilfreich die Unterstützung und Begleitung durch einen Coach war.

Einigkeit herrschte auch bei der Frage, was der Gewinn der Konstellation ist: Mehr freie Zeit für die Einzelne und auch an der Spitze nicht allein zu sein, einen Partner an der Seite zu haben, der Sparringspartner und Kritiker zugleich ist. Kurzum mehr Zufriedenheit und genau das strahlen beide Paare auch aus. Für die Unternehmen und vor allem die Teams liegt der Gewinn in der Output- und Qualitätssteigerung. Fazit war auch: Jobsharing ist kein ‚Mutti-Modell‘ mehr, sondern ein Arbeitsmodell für Männer und Frauen.

Gastgeber war der Bundesvorstand von fim mit der Regionalgruppe Hamburg. Organisatorin der Diskussion war Carmen Wittmer, die als Vorstandsvorsitzende von fim e.V. den Verein bundesweit vertritt. »Unsere Mission ist es, ambitionierte Frauen in Führungspositionen durch unser Netzwerk zu fördern. Geteilte Führung ist ein Instrument, um es Frauen aber auch Männern in den Führungsetagen leichter zu machen. Denn letztendlich geht es um einen Wertewandel und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für uns alle.«, so Wittmer.

Fotos: © 2022, Sabine Wendler, Hamburg, auf dem Podium sind zu sehen (von links nach rechts): Carmen Wittmer, Catherine Koffnit, Carola Garbe, Catherine Niebuhr, Nadine Bartenschlager und Antje Diller-Wolff M.A

Pressemitteilung herunterladen (4,5 MB)

2022-09-20T13:29:41+02:00September 20th, 2022|

Arbeit in Zeiten von Corona: Geschlechterunterschiede und Handlungsempfehlungen

In seinem virtuellen Vortrag am 15. Juni 2022 stellt der Arbeits- und Organisationspsychologe Prof. Hannes Zacher von der Universität Leipzig Ergebnisse einer Langzeitstudie zwischen Dezember 2019 und Juni 2022 vor. Dabei wurde insbesondere der Umgang mit Stress während der Coronapandemie untersucht. Berufstätige Frauen hatten zu Beginn der Pandemie ein höheres Stressempfinden als berufstätige Männer – und sie erlebten das Arbeiten in dieser Zeit stärker als Bedrohung und als Herausforderung. Interessanterweise war das Stressempfinden von Frauen höher, obwohl sie größtenteils effektivere Bewältigungsstrategien als Männer während der Pandemie nutzen, z.B. mehr aktives Problemlösen, emotionale Unterstützung und weniger Alkohol- und Drogenkonsum.

Frauen können aktiv mit Problemen umgehen und auch schwierige Situationen positiv neu bewerten. Gute Gründe, Frauen in Führung zu bringen. In allen Positionen, auf allen Führungsebenen.

Foto: © Universität Leipzig/Swen Reichhold

2022-06-20T17:43:00+02:00Juni 20th, 2022|

„Es geht eine unheimliche Kraft von Frauen aus, die sich einig sind und zusammenstehen.“

„Wenn ich begeistert oder empört bin, kann ich am besten arbeiten.“ Helga Stödter (1922 — 2011)

Sie war durchsetzungsstark, mutig und streitbar – die Rechte von Frauen waren das große Lebensthema der Wahl-Hamburgerin. In den 1960er Jahren setzte sie sich für eine bessere Stellung der Frau im Familienrecht ein, für eine gesetzliche Absicherung alleinerziehender Frauen und nichtehelicher Kinder, sie war beteiligt an der Reform des Scheidungsrechts und brachte die Einführung der Unterhaltsvorschusskasse auf den Weg – ein Hamburger Modell, das in der Bundesrepublik bis heute Bestand hat.

Sie wünschte sich eine Gesellschaft, in der Frauen und Männer gemeinsam und gleichberechtigt die wichtigen Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Kultur treffen. Dafür hat sie sich engagiert und ihre Stiftung gegründet. Bereits in den 1980er Jahren war sie überzeugt, dass gemischte Führungsteams erfolgreicher, stärker und innovativer sind. Sie wollte mehr Frauen auf den Chefetagen.

Ihr Erbe ist der „Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg“. Er feiert dieses Jahr sein zehntes Jubiläum. Diese gemeinsame Initiative mit der Handelskammer Hamburg wird bis heute unterstützt von Frauen-Netzwerken, die Stödter selbst gründete, oder denen sie nahestand: EWMD, fim, VdU, ZONTA. In den vergangenen zehn Jahren wurden über zwanzig Hamburger Unternehmen ausgezeichnet, die sich vorbildlich für gemischte Führungsstrukturen einsetzen. Der Preis möchte Mixed Leadership sichtbar machen und stärken.

Wir denken mit dankbarer Wertschätzung an diese außergewöhnliche Streiterin für die Rechte der Frauen. Die promovierte Volkswirtin, Juristin, Pflichtverteidigerin bei den „Rastatter Prozessen“, Stifterin, Ehefrau und Mutter von drei Töchtern engagierte sich ihr Leben lang für Gleichstellung und wurde dafür mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Es war ihr ein großes Anliegen, dass Frauen sich in Netzwerken verbinden: „Es geht eine unheimliche Kraft von Frauen aus, die sich einig sind und zusammenstehen.“

Termine anlässlich des 100. Geburtstags von Helga Stödter:

Am 13. März 2022, um 19.30 Uhr, sendet das NDR Fernsehen Hamburg Journal in „Hamburg Damals“ einen Bericht über Helga Stödter.

Am 8. September 2022 findet die zehnte Verleihung des „Helga-Stödter-Preises der Handels­kammer Hamburg“ statt (Bewerbungsfrist bis 30. April 2022) mit Eröffnung einer Ausstellung über das Wirken von Helga Stödter (bis Ende Oktober 2022 in der Handelskammer).

Foto: Margit Tabel-Gerster
Kontakt: Ulrike v. Sobbe, uvonsobbe@helga-stoedter-stiftung.de

Pressemitteilung zum 100. Geburtstag von Helga Stödter am 9. März 2022

2022-11-14T15:33:07+01:00März 8th, 2022|

Erfolgreich, mutig, inspirierend und wirklich überzeugend

Am 24. Januar 2022 überzeugte ›Kasia‹ im fim Talk als leidenschaftliche Unternehmerin, die ihre Chance ergriff und ihren Traum lebt. Als Visionärin, die den pandemie-bedingten Veränderungen tatkräftig neue Strategien entgegensetzt. Als inspirierende Frau, die ›Stärke‹ neu definiert und dabei auf einer eigenen Klaviatur spielt. »Man muss sich auch an die Machtspiele erst einmal gewöhnen.«

›Kasia‹ hat eine eigene Haltung und steht für Themen ein, die ihr wichtig sind. Die Marke Emotion weiterentwickeln aber nur in Bereichen, die wirklich zu Emotion passen. Das Inspring Network weiter aufbauen, als modernen Wegbegleiter für kluge Frauen, die sich weiterentwickeln wollen.

»Es ist wichtig, eine Vision zu haben. Aber es ist auch wichtig, an sich selbst zu glauben.« – »Ich entscheide selbst, ob ich liegen bleibe oder aufstehe.« – »Es geht ums Netzwerken und gemeinsam arbeiten. Gemeinsam ist man einfacher stärker.« – »Man muss das Licht anderer nicht auspusten, um selbst heller zu leuchten.« – »Man muss sich auch an die Machtspiele erst einmal gewöhnen.«

Ihre Kindheit und Jugend als Migrantin haben sie geprägt. Sie ist ihren eigenen Weg konsequent gegangen. Mutig, neugierig, flexibel und lernfähig.

Ihre Philosophie: »Jede von uns ist ganz einzigartig und es ist schön, sich von anderen inspirieren zu lassen. Aber es ist wichtig, man selbst zu sein und zu wissen, dass man stark ist. Ich kann alles erreichen was ich will, wenn ich an mich selbst glaube.«

Ihre Strategie: Nicht nur die Marke Emotion weiterentwickeln, sondern auch ein inspirierendes Netzwerk für Frauen aufbauen, das auf allen medialen Kanälen unterwegs ist.
– Ein eigener Podcast: Wo wollen mich die Leserinnen sehen? Da muss ich sein.
– Hot Bowl: Innovatives Content-Angebot. Tagesaktuelle relevante News aus weiblicher Sicht.
– Women’s Day: Fortbildung & Festival auf höchstem internationalem Niveau.

Ihr Rat: Eigene Wege gehen. Ermöglichen. Ermutigen. Eigene Träume verwirklichen.

Ihr Anspruch: Wir sind echt, wir sind authentisch, was wir sagen, das leben wir auch.

Die Rolle der Medien hinsichtlich Gleichberechtigung: Wir haben eine tragende Rolle, müssen immer wieder auf die Missstände hinweisen.

Die Quote: Sie hilft uns, schneller voranzukommen. Davon bin ich inzwischen überzeugt. Ohne Selbstverpflichtung geht es nicht.
In ihrem Verlag: Wir haben 2 Männer und 55 Frauen, wir brauchen eher eine Männerquote. Wir müssen noch ein bisschen diverser werden.

Frauen: Wichtig ist, dass wir uns selber für unsere Rechte stark machen, dass wir die Chancen, die sich eröffnen, die Netzwerke und Kontakte, die wir haben, nutzen. In allen Bereichen der Gesellschaft. Wir Frauen müssen uns gegenseitig empowern, unseren eigenen Weg zu gehen, denn es braucht so viele verschiedene Frauen, damit sich die Welt verändert und diverser wird. Es gibt schließlich nicht die ›eine‹ Art von Frauen in Führungs-Positionen.

Da schließt sich der Kreis zu fim e.V. und wir sagen Danke Kasia. Gründerin Dr. Helga Stödter: »Es geht eine unheimliche Kraft von Frauen aus, die sich einig sind und zusammenstehen.«

Illustration: Britta van Hoorn
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2022-03-01T14:18:34+01:00Februar 25th, 2022|

Martina Fietz (1959 – 2022)

Wir trauern um unser ehemaliges Vorstandsmitglied und langjähriges Mitglied unseres Vereines

Martina Fietz

die im Alter von 62 Jahren verstorben ist.

Martina Fietz war von 2018 bis 2021 Stellvertreterin im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung unter Regierungssprecher Steffen Seibert und vertrat die CSU im Team der Regierungssprecher. Zuvor berichtete sie über lange Jahre für verschiedene Zeitungen und Onlinemedien aus der Hauptstadt und war in dieser Funktion immer wieder zu Gast in Funk- und Fernsehsendungen.

Schon während des Studiums der Geschichte und Politik war die gebürtige Oberhausenerin als freie Mitarbeiterin bei der „Neuen Ruhr Zeitung“ sowie bei WDR und ZDF tätig. Nach einem Volontariat im Axel-Springer-Verlag ging sie zur Tageszeitung „Die Welt“ in Bonn und wurde ab 1991 Parlaments-Korrespondentin. Im Jahre 1999 wechselte sie mit dem Umzug des Parlaments nach Berlin zur Illustrierten „Bunte“ als Leiterin des Korrespondentenbüros in der Hauptstadt. 2002 kehrte sie zum Springer-Verlag zurück und arbeitete bis 2004 wiederum als Parlaments-Korrespondentin für die „Welt am Sonntag“. Anschließend war sie bis 2010 als Chefkorrespondentin des Magazins „Cicero“ tätig und wechselte ebenfalls als Chefkorrespondentin bis 2018 zu „Focus Online“.

Martina Fietz war Mitglied unserer Regionalgruppe Berlin-Brandenburg. 2013 übernahm sie die Aufgabe als Beisitzerin im Vorstand von fim. Sie unterstütze den Verein in der politischen Kommunikation. Als engagierte Frau im Management konnte sie besondere Interessen und Probleme von Frauen in der Wirtschaft und der Politik sehr deutlich machen. Ihr großes Engagement für die Stärkung von Frauen ist unvergessen. Wir werden sie und ihre umsichtige Art sehr vermissen.

Die Nachricht von ihrem Tod hat uns sehr betroffen gemacht. Wir werden in Dankbarkeit und Wertschätzung an sie denken.

Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie und Angehörigen.

fim
Vereinigung für Frauen im Management e.V.
Vorstand und Mitglieder

 

(Foto: Markus C. Hurek)

2022-02-22T09:57:20+01:00Februar 21st, 2022|

Netzwerk und Engagement lohnen sich

Am 20.01.2022 fand in Stuttgart die digitale Podiumsdiskussion »fim meets #stayonboard: ›Vorstand in der Babypause – Vorbild für alle‹« mit namhaften Referent:innen statt. Anlass war eine Änderung des Aktiengesetztes mit Signalwirkung in Sachen Gleichstellung. Noch vor wenigen Monaten mussten Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften ihr Amt niederlegen, wenn sie wegen der Geburt eines Kindes, wegen längerer Krankheit oder wegen eines Pflegefalles in der Familie eine Auszeit brauchten und wenn sie die damit verbundenen Haftungsrisiken vermeiden wollten. Die Initiative #stayonboard hat eine Gesetzesänderung bewirkt, die zum am 12. August 2021 wirksam wurde. Die neue Gesetzeslage ist nicht nur ein wichtiges Signal für Frauen in Führungspositionen, sondern auch eine Bestätigung für alle Berufstätigen, dass heute Elternzeit weder für Männer noch Frauen das Aus der Karriere bedeuten muss.

Geladen hat die Regionalgruppe Stuttgart von fim unter Leitung von Brigitte Hapka. „Besonders gefreut hat uns das große Interesse unserer Mitglieder und vor allem auch Interessentinnen an der Veranstaltung. Solche hochkarätigen Formate zeichnen uns in Stuttgart aus“ so Hapka.

Organisatorin des Abends war Carmen Wittmer, die als Vorstandsvorsitzende von fim e.V. den Verein bundesweit vertritt. „Unsere Mission ist es, ambitionierte Frauen in Führungspositionen durch unser Netzwerk zu fördern. #stayonbaord ist ein prominentes Beispiel, wie durch Einsatz und Engagement in kürzester Zeit selbst eine Ge-setzesänderung möglich wurde. Wir können zusammen alles erreichen.“ schwärmt Wittmer.

fim sprach mit Dr. Jessica Jacobi, Rechtsanwältin, Partnerin KLIEMT Arbeitsrecht und Co-Initiatorin von #stayonboard, Dorothee Bär, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Familie und Kultur und offizielle Unterstützerin von #stayonboard und Dr. Nils Reich, Vorstand Sachversicherung AXA Deutschland und einer der offiziellen Unterstützer von #stayonboard. Als Moderatorin führte Ariane Bertz durch den Abend. Die Motive für Initiative und Unterstützung der Diskussionsteilnehmer waren unterschiedlichster Natur. Auslöser für Initiative war der medienwirksame Fall Delia Lachance. Die Gründerin von Westwings war gezwungen aufgrund der Geburt ihres ersten Kindes und ihrer Elternzeit als CEO zurückzutreten.

Dorothee Bär kennt Delia Lachance persönlich. Den Vorwurf, dass dieses Engagement ja nur einem sehr elitären Kreis betrifft, ließ sie nicht gelten. „Vorstände sind nicht elitär, sondern besonders leistungsbereit und machen es sich nicht leicht“ betonte auch Dr. Jessica Jacobi. Gerade sie haben Vorbildfunktion. Wenn die Kultur in Unternehmen sich ändern soll, müsse genau hier angesetzt werden, war die Meinung aller Diskussionsteilnehmern. „Die Gesetzesänderung war ein längst überfälliger Schritt“ so Dorothee Bär.

Nils Reich bekannte sich ganz offen, dass er ohne die Geburt seiner Zwillinge gar nicht auf den Missstand im deutschen Aktienrecht aufmerksam geworden wäre. Bei der Geburt seiner älteren Töchter war er noch nicht auf dem Vorstandsposten und konnte so regulär Elternzeit in Anspruch nehmen. Als sich dann Zwillinge ankündigten und er als Vorstand erneut Elternzeit in Anspruch nehmen wollte, belehrte ihn die Rechtsabteilung des Unternehmens eines Besseren. „So bin ich auf #stayonboard gestoßen. Natürlich habe ich mich auch durch meine individuelle Situation im Anliegen der Initiative wiedergefunden. Gleichermaßen war mir aber auch direkt klar, dass ich nicht nur zuschauen, sondern auch nachhaltig etwas bewegen möchte.“ erklärte Reich seine Motivation der aktiven Unterstützung der Initiative. „Das Aktienrecht ist ein echter Dinosaurier, das nicht mehr in unsere heutige Zeit passt und nicht unserer Lebensrealität entspricht“ bestätigte Bär.

Schnell wurden Parallelen zu gesetzlichen Vorgaben bei der Besetzung von Aufsichtsräten und Vorstandspositionen gezogen. fim e.V. ist bekennender Unterstützer der Quote und setzt sich für eine 50 Prozent Regelung ein. Auch in dieser Runde wurde die Quote kontrovers gesehen. Auf einen Nenner konnte sich aber geeinigt werden: ohne gesetzte Ziele wird sich nichts ändern. Dorothee Bär bekennt sich, zur Erfahrungsfeministin geworden zu sein. Sie sieht die Quote als Krücke, die aber nötig sei. Wir haben noch viel Luft nach oben.

EY meldete zum 1. Januar 2022, dass in der Hälfte der in einer Studie untersuchten Unternehmen nach wie vor nicht eine Frau ihren Platz in der Vorstandsetage gefunden hat. Auch die Höchstmarke von aktuell 13,4 Prozent weiblicher Vorstandsmitglieder in den 160 Unternehmen der DAX-Familie wirkt beschämend.

Den Erfolg von #stayonboard sah Dorothee Bär darin, dass zum einen der Puls der Zeit getroffen wurde. Zum anderen betonte sie aber auch, dass es eben nicht wieder „so ein Frauending“ war, für das Frauen allein kämpfen mussten, sondern dass Frauen und Männer sich gemeinsam engagiert haben.

Diesen Punk unterstrich auch Jessica Jacobi. Auch auf der politischen Bühne gab es wichtige männliche Fürsprecher aus verschiedenen Parteien. Sehr erfreulich sei auch gewesen, dass der Gesetzgeber sich nicht auf AGs beschränkt habe, sondern die Regelung ebenso für GmbHs und Europäische Gesellschaften sogenannte SEs gelte.

Fazit des Abends war: Netzwerk und Engagement lohnen sich und sind von Erfolg gekrönt, vor allem wenn Männer und Frauen sich gemeinsam einsetzen.

Pressemitteilung vom 21.01.2022 (200 KB)

2022-01-24T18:38:57+01:00Januar 22nd, 2022|
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