Auftrag: Gleichstellung. Ein Gespräch mit Heli Ihlefeld.
Heli Ihlefeld gehört zu den Vorkämpferinnen der deutschen Frauenbewegung. Das Gespräch mit Juliane Gerth am 10. Juli 2025 im Oracle Customer Visit Center Berlin beginnt sie mit den unterschiedlichen Erwartungen an Jungen und Mädchen, die sie aus ihrer Kindheit erinnert. Während sie ihrer Mutter bei der Hausarbeit helfen sollte, durfte ihr Bruder sich weitestgehend darum drücken – was sie bereits damals als ungerecht empfand.
Den Weg in den Journalismus ebnete der Vater, der als Verleger tätig war, und seine Tochter nach Kräften unterstützte, auch wenn sie selbst von dieser Berufswahl zunächst nicht so überzeugt war. Mit ihrem scharfen Verstand und einem guten Blick für strategisch kluge Entscheidungen entwickelte sie sich allerdings schnell zu einer der wenigen erfolgreichen politischen Journalistinnen der »Bonner Republik«. Als persönliche Pressereferentin der Bundestagspräsidentin Annemarie Renger wechselte sie in den 70er Jahren die Perspektiven, um aktiv weibliche Standpunkte zu vertreten und zur positiven Darstellung dieser bedeutenden Frau in Führung beizutragen. Mit dem Erfolg, dass ihr im Anschluss die Leitung der gesamten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der der Deutschen Bundespost übertragen wurde.
Nachdem die Post privatisiert und in drei Unternehmen aufgeteilt worden war, übernahm Heli Ihlefeld auf eigenen Wunsch – mit anfangs nur einer einzigen Mitarbeiterin – die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten im Konzernvorstand der Deutschen Telekom – als Stabsaufgabe angebunden unmittelbar an den Konzernvorstand. Mit Ausdauer, Geduld, Kreativität und einem ausgeprägten Gespür für strategisch erfolgversprechende Aktivitäten entwickelte sie den Bereich systematisch weiter und sorgte schließlich mit einem umfangreichen Frauenförderkonzept und dreißig Mitarbeiterinnen dafür, dass das Thema Gleichstellung immer mehr Bedeutung erlangte. Im Rahmen ihres Auftrags bei der Deutschen Telekom hat sie nicht nur für ihre Kolleginnen sondern für alle Frauen viel bewirkt und ihre Erfahrungen als Anregung für andere in ihrer Biografie „Auf Augenhöhe“ beschrieben.
Unermüdlich hat Heli Ihlefeld ein Leben lang daran gearbeitet, dass Männer und Frauen sich gleichrangig auf Augenhöhe begegnen – in allen Bereichen, insbesondere im Hinblick auf Entscheidungsmacht sowie gleiches Einkommen für gleich bewertete Aufgaben. In ihren Augen kann nur die Parität in allen gesellschaftlichen Bereichen für eine äquivalente Repräsentanz von Frauen in unserer Gesellschaft sorgen: Im Verhältnis 50 zu 50 – genau so wie Männer und Frauen durchschnittlich in der Bevölkerung vertreten sind.
Mit ihrem unerschütterlichen Enthusiasmus spricht sie alle Frauen an, sich einzusetzen und nicht aufzugeben: Es liegt auch an Euch, wie sich die Rolle der Frauen künftig entwickeln wird. Jede Einzelne zählt. Vernetzt Euch. Lasst Euch unterstützen und unterstützt selbst aktiv andere Frauen! Damit schließt sich der Kreis. Die Gründerin von fim, Frau Dr. Stoedter fasste es so: „Es geht eine unheimliche Kraft von Frauen aus, die sich einig sind und zusammenstehen.“
In diesem Sinne wünscht fim allen Frauen Mut, Energie, Durchhaltevermögen und Zuversicht, um die eigenen Wünsche und Ziele in die Tat umzusetzen.
Unser Dank geht an Juliane Gerth, Vertriebsmanagerin bei Oracle, die souverän durch das Gespräch geführt hat – und ein besonderes herzlicher Dank geht an Heli Ihlefeld für ihr entschiedenes und unbeirrbares Eintreten für Gleichstellung und Parität. Und nicht zuletzt bedanken wir uns bei der Firma Oracle für die wunderbare Unterstützung.
Fotos: Birgit Tümmers