Ab einem Alter von Mitte 30 kommen auf eine Frau zwei Männer im Fernsehen, ab 50 Jahren drei Männer. Die Welt wird überwiegend von Männern erklärt: Sie sind Experten, Gameshow-Moderatoren, Journalisten und Sprecher. Im Kinderprogramm ist nur eine von vier Hauptfiguren weiblich. Das sind Beispiele einer senderübergreifenden repräsentativen Studie der Uni Rostock (Prof. Dr. Elizabeth Prommer), die die Geschlechterdarstellungen in deutschen TV- und Kinoproduktionen untersucht hat.
Gemeinsames Fazit aller Teilnehmer*innen: Die Medien zementieren das traditionelle Weltbild der Rollenverteilung in der Gesellschaft. In den letzten 20 Jahren hat sich daran nicht viel geändert. Die Analyse des Kinderfernsehens und der Jugendmedien (Musik-Videos und Computerspiele) lassen für die Zukunft nichts Gutes hoffen.
Gleichstellungsministerin Stefanie Drese sieht diese Forschungsergebnisse mit Sorge. »Frauen sind in den Medien nicht nur unterrepräsentiert, sie spielen zudem eher untergeordnete zumeist traditionelle Rollen. Damit offenbart sich ein alarmierendes Frauenbild«, sagte Drese auf der Fachtagung »Gender on Screen« am 20.09.2018 an der Universität Rostock.
Foto: Sabine Wendler